Ich behaupte, ja – und natürlich auch du – wenn diese drei Dinge stimmen:
- Du hast ein starkes und tiefgehendes Interesse an Geschichten und daran, wie sie funktionieren.
- Du hast Vorstellungskraft – und zwar egal, ob du fiktiv oder nicht-fiktiv schreiben willst.
- Du hast den Willen, wirklich an dir und deinen Ideen zu arbeiten.
Storytelling ist wie Architektur … oder?
Vielleicht hast du auf der Startseite schon gelesen, dass Storytelling wie eine “Schatzsuche” ist und bist jetzt irritiert. Was denn nun – Schatzsuche oder Architektur? Nun ja – beides.
Vielleicht kennst du das: Du hast eine Idee zu einer Story. Vielleicht hast du auch viele verschiedene Ideen, die dir ständig durch den Kopf schwirren. Aber diese eine Idee lässt dich nicht los. Sie taucht immer wieder auf, drängt sich dir immer wieder in den Kopf. Das kann eine einzelner Satz sein, eine Figur, ein Ort oder ein Motiv zu einer Geschichte. Und irgendwie spürst du: Hey, das ist gut! Das muss ich unbedingt erzählen! Aber was genau daran so gut ist und vor allem, warum du diese Geschichte unbedingt erzählen musst, weißt du wahrscheinlich noch nicht.
Warum Storyteller wie Indiana Jones, Bob der Baumeister und Wall-E in einem sind
Da kommt das Handwerk des Storytellers ins Spiel. Storytelling-Tools und dramaturgische Techniken helfen dir, das Warum deiner Story herauszufinden und an ihren Kern zu gelangen. Denn jede gute Idee hat einen Kern, ein Thema, eine Motivation, eine essentielle Frage. Dieser Kern ist oft nur überlagert von all den schillernden Ideen drumherum, die gerade Menschen mit viel Vorstellungskraft wie dir und mir durch den Kopf gehen. Wenn wir uns an das Abenteuer Storytelling wagen, geht es vor allem darum, diese Schichten aus bunten, komplizierten Ideen abzutragen, um zu sehen, was sich dahinter verbirgt. Nämlich der Kern deiner Geschichte. Oder: der wahre Schatz. Als Storyteller sind wir also zunächst mal Archäolog*innen wie Indiana Jones.
Wenn wir den Schatz gefunden haben, geht’s los mit dem Bauen. Wir wissen, welches Fundament wir haben und wie wir es stärken können. Haben wir das gemacht, können wir weiterbauen: in die Höhe, in die Breite. Wir können kleine Häuser oder riesige Paläste bauen, Städte oder ganze Welten erschaffen. Voraussetzung ist nur, dass alles, was wir “obendrauf” setzen, zum Kern und Fundament unserer Story passt. Denn was wir auf keinen Fall wollen, ist dass unser schöner, glitzernder Ideenpalast plötzlich einstürzt. (Aber keine Panik: Auch wenn wir uns mal “verbaut” haben, geht es immer wieder zurück. Wir können hier und da eine Schraube festziehen – und voilà, unser Storywerk steht wieder wie ‘ne Eins!)
Also – erst Schatzsuche, Kern freilegen, dann Story bauen und Schrauben festziehen? So einfach? Zugegeben, nicht ganz. Der Prozess des Storybulidings funktioniert weder so chronologisch noch geradlinig. Wir gehen Umwege. Wir denken, wir haben den Kern, fangen an zu bauen – und stellen dann fest, dass irgendwas nicht passt und wir den Schatz vielleicht doch noch nicht gefunden haben.
Kann sein. Ist oft so. Aber genau das unterscheidet eine gute Story von einer mittelmäßigen: die Mühe des Autors, in sein eigenes Universum vorzudringen, Umwege in Kauf zu nehmen und dort “aufzuräumen”. Vielleicht kommst du am Ende nicht da raus, wo du es dir vorgestellt hast. Aber dafür da, wo dein Weg dich hingeführt hat: zu einer wirklich guten Geschichte.
Also, nochmal zurückgerudert: Storytelling ist wie …
- eine Reise in dein eigenes Universum
- eine Schatzsuche
- Architektur
So stimmt es nun – fast. Denn bei allem, was wir so planen, entdecken und bauen, gibt es noch die eine geheime Zutat, die eine Story wirklich gutmacht. Diese Zutat hat verschiedene Namen und ist für jeden ein bisschen anders. Einige nennen sie das gewisse Etwas. Anderen fällt dazu nur eine Geste ein. Ich nenne sie meistens Magie oder Seele. Das ist der Teil deiner Geschichte, wo du als Person ins Spiel kommst. Das heißt nicht, dass du unbedingt über dich schreiben musst. Überhaupt nicht. Es heißt vielmehr,
- dass du deine echte Energie in deine Story gelegt hast.
- Dass du deine Figuren liebst.
- Dass du authentisch erzählst.
Authentisch erzählen bedeutet für jeden Menschen etwas anderes. Und es heißt auch nicht, dass du dich jetzt auf einen Stil, ein Genre oder ein Thema festlegen musst. Auf keinen Fall. Authentisch erzählen heißt “nur”, dass du eine Geschichte in deinem eigenen Ton und deinen Farben erzählst. Dass du eine Handschrift entwickelst. Und wenn du wirklich Lust hast, Geschichten zu erzählen, dann passiert das ganz automatisch. Auch das ist ein Prozess. Viele Autor*innen, einschließlich mir, suchen verzweifelt nach ihrer Handschrift – und merken dabei nicht, dass sie sie längst haben.
Let’s do the magic …
All diese Dinge also, Energie, Authentizität, Handschrift bilden die geheime Zutat. Die Prise Magie, die jede gute Geschichte braucht. Der Zauber, den man nie so ganz erklären kann. Auch deine Geschichte kann ihre Magie entfalten. Jede Wette. Alles, was du dafür brauchst, ist der Mut, zum Kern deiner Story vorzustoßen. Bist du bereit? Dann lass’ uns loslegen. Ich begleite dich gerne bei deinem Abenteuer Storytelling!